Dass Salz früher sehr kostbar und wertvoll war, kann man sich heute kaum mehr vorstellen. Es werden jedoch inzwischen schon wieder astronomische Preise bezahlt für Salz, das nicht raffiniert, gereinigt und mit Chemikalien versetzt ist. Insofern nähern wir uns so langsam wieder den Zeiten unserer Vorfahren, mindestens was den Preis des Salzes betrifft.
Als die Menschen begannen sesshaft zu werden, siedelten sie bevorzugt in der Nähe von Salzlagerstätten. Sie begannen Salz zu produzieren. Die ersten Hinweise zu Salzfundorten und Salzhandel in Europa stammen aus der Hallstadtzeit (800-500 v. Chr.). Das Salz war die Grundlage des Handels in alle Richtungen Europas. Es wurde in dieser Periode im Untertagebau gewonnen. Erst später ging man dazu über, das Salz im Soleverfahren zu gewinnen.
Das Wort Salz kommt aus dem Lateinischen Salarium, das sich von Salus ableitet. Salus ist der Name des römischen Gottes der Weisheit, der für das allgemeine Wachstum und Gedeihen zuständig war. Eine andere Deutung des Wortes Salz kommt vom Lateinischen sal, was sich wiederum von sol ableitet. Sole ist die Lösung aus Wasser und Salz. Sol ist auch die Bezeichnung für Sonne, mythologisch könnte Sole also auch flüssiges Sonnenlicht, flüssige Lichtenergie bedeuten. Die römischen Beamten bekamen für ihre Reisen eine Ration Salz, die ebenfalls salarium hiess. Salz war ein fälschungssicheres Tauschmittel. Man konnte ganz leicht am Geschmack erkennen, ob das Salz wirklich salzig war. Außerdem konnte Salz nicht schlecht werden, jeder wollte es haben, und es war leicht zu transportieren. Nur nass werden durfte das Salz auf keinen Fall - sonst schwamm der ganze Reichtum davon ...
Ein weiterer Begriff, der einen Hinweis auf Salz gibt ist das Wort Halle. Namen mit diesem Wortteil weisen auf Orte mit Salzvorkommen hin, wie Hallein, Bad Reichenhall, Halle. Es leitet sich vom griechischen halos ab, was soviel wie Salz heisst. Halos ist auch im Begriff Halogen enthalten. Der geologische Namen von Salz ist Halit.
Bis in das Mittelalter diente Salz als wichtiges Zahlungsmittel und war sogar häufiger Gegenstand von kriegerischen Auseinandersetzungen. Seine große Bedeutung als Tauschgut behielt es bis zur Zeit der Industrialisierung, also bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, bei. Es galt lange Zeit als wertvoller Edelstein und bekam daher den Namen "das weiße Gold".
Später wurde das Salz durch Geld ersetzt. Daher kommt unser Ausdruck Salär,
was sich mit Lohn oder Gehalt übersetzen lässt.
Bereits zu Zeiten der Römer war Salz ein wichtiges Handelsprodukt.
Ohne das weiße Gold gäbe es München nicht, das an einer Salzstrasse entstand.
Heinrich der Löwe ließ die Isarbrücke bei Föhring zerstören.
Diese Brücke lag an der Verbindungsstraße zwischen Reichenhall und Augsburg.
Nun musste die Isar an einer anderen Brücke überquert werden „zu den munichen“, was so viel
bedeutet wie „bei den Mönchen“.
Am 14. Juni 1158 erkannte Friedrich Barbarossa auf dem Reichstag in Augsburg die
Siedlung offiziell an. Seitdem gilt dieses Datum als Gründungstag Münchens.
Auch der Name Salzburg hat seinen Namen vom weißen Gold.
Der durch die Stadt fließende Fluss Salzach war über Jahrhunderte ein wichtiger
Handelsweg für das Salz aus den Bergen.
Zusätzlich zu den Gewinnen aus dem Handel mit Salz, erhoben die Herrscher Wegezölle
oder auch ganz einfach Salzsteuern. So liess sich der Reichtum noch einmal steigern.
Drei Gewinnungsarten werden seit dem Altertum angewandt:
- Ausfällung von Meersalz durch Verdunsten von Meerwasser mittels Sonnenwärme in Salzgärten (Salinen) oder durch Elektrodialyse.
- Abbau von Steinsalz in Bergwerken (im Salzkammergut bereits zur Zeit der Kelten). Die Salzlagerstätten haben sich vor rund 200 Millionen Jahren durch Verdunsten früherer Salzseen oder Meeresteile gebildet. Zum Abbau werden Kammern gebildet und das Salz daraus durch Sprengung oder Bohren gewonnen.
- Gewinnung von Salinen- bzw. Siedesalz durch Verdunsten oder Sieden von Solquellwasser bzw. einer durch Ausspülen gewonnenen Salzlösung. Durch Bohrlöcher leitet man Wasser in die salzführenden Schichten und löst so das Salz heraus. Die gewonnene Sole (etwa 312 g Salz pro Liter Wasser) wird anschließend einem Prozess unterworfen, der das Salz wieder zum Auskristallisieren bringt. Entweder über Thermokompression oder über Vakuum-Verdampfung. Nach der Rekristallisation wird das Salz weiter behandelt. Erst trocknet man das Salz und eventuell wird es gebleicht und gereinigt. Bei dieser Verarbeitung gehen jedoch die von Natur aus enthaltenen Mineralien und Spurenelemente verloren. Mitunter werden am Ende noch Rieselhilfen zugesetzt, damit es nicht verklumpt.
Schon allein die Methode wie und woraus Salz gewonnen wird, zeigt, dass Salz nicht gleich Salz ist. Unser heutiges Kochsalz ist reines Natriumchlorid und ihm fehlen die meisten Spurenelemente und Mineralien. Es ist gereinigt, gebleicht, mit Antiklumpmittel, in Form von Kieselsäure, Calcium- oder Magnesiumcarbonat, versetzt und unter Umständen mit Spurenelementen wie Jod und Fluor angereichert. Dieses Salz hat physiologisch nicht sehr viel Wert und man könnte es eher unter dem Begriff „Gift“ einstufen.
Im Gegensatz dazu ist das unbehandelte Salz ein Naturprodukt, das den Geschmack des Essens unterstreicht, das Mineralien enthält und eine sanfte Würzkraft besitzt. Salz spielt beim Konservieren von Lebensmitteln eine grosse Rolle. So wird es verwendet zum Pökeln von Fleisch, zum Einsalzen von Fisch, zum Einmachen von Gemüse. Es erfüllte früher die Funktion des Kühl- oder Gefrierschranks. Zum Pökeln wurde das Fleisch entweder mit Salz eingerieben oder aber in eine Salzlösung eingelegt. Salz entzieht dem Fleisch das Wasser und hemmt so die Zersetzung durch Mikroben.
Salz hat seinen Wert im Laufe der Jahrhunderte verloren. Trotzdem lebt sein Wert noch in manchen Ritualen fort. So wird Salz zur Wohnungseinweihung zusammen mit Brot verschenkt, als Sinnbild für gute Wünsche. Das Brot für die Hoffnung, dass immer genug Nahrung vorhanden ist, und das Salz für die Würze im Leben. Ebenso spielt Salz beim Einzugsritual eine Rolle. Es wird verwendet um die neue Wohnung von fremden Energien zu reinigen und so in eine saubere und reine Umgebung umzusiedeln zu können. Unbehandeltes Salz ist stark hygroskopisch. Das heißt, in feuchter Umgebung kann es sich verflüssigen und dabei können auch unerwünschte Fremdstoffe in das Salz einziehen. Diese Eigenschaft macht man sich mit der energetischen Salzreinigung zunutze.
Beim Gebrauch in der Küche jedoch sollte es immer in verschlossenen Gefäßen
gelagert werden, um die Verunreinigung nicht zu provozieren.
Ich bewahre mein Salz, das ich in der Küche verwende in einer Holzschale auf,
die ich mit einem Deckel verschlossen habe.
So entzieht das Holz dem Salz stetig etwas Wasser und ich kann es gut mit den Fingern dosieren.
Grobes Meersalz lässt sich gut mit den Fingern handhaben.
Wichtig ist nur, dass es in der groben Körnung nur in heiße Speisen gegeben wird.
Wenn ich Salat würzen möchte, mahle ich das Salz frisch direkt mit der Salzmühle in die Schüssel.
In der kalten Umgebung würden sich die Kristalle zu langsam auflösen.