Ginkgo (Ginkgo biloba)


Weitere Namen:

Beseeltes Ei, Chinesischer Tempelbaum, Elefantenohrbaum, Entenfußbaum, Fächerblattbaum, Goethebaum, Grossvater-Enkel-Baum, Hügelaprikose, Mädchenhaarbaum, Mandelfrucht, Nuss-Aprikose, Silberaprikose, Tausend-Taler-Baum, Tempelbaum, Vierzig-Taler-Baum, Weißnuss, Weltenbaum

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: ginkgo, maiden hair tree
Französisch: ginkgo, arbre aux quarante écus

Wirkung:

Durchblutungsfördernd, antioxidativ

Anwendung:

Verwendet werden in unseren Breiten vom Ginkgobaum die Blätter. Hauptanwendungsgebiete von Ginkgo-Präparaten sind in der Geriatrie. Die durchblutungsfördernden Eigenschaften werden zur Unterstützung des Gedächtnisses und gegen Altersdemenz eingesetzt, sowie gegen Hirnschlag. Längerfristige Behandlungen haben gute Ergebnisse bei Migränepatienten erzielt. Durch die Bindung der freien Radikale wird Ginkgo in der Onkologie diskutiert. Sogar als Potenzmittel wird für Ginkgo-Präparate Werbung gemacht.
Die Klassische Homöopathie bedient sich des Ginkgo bei Schuppenflechte, Konzentrationsstörungen und Benommenheit.
Die traditionelle chinesische Medizin wendet auch die Samen, die Rinde und die Wurzeln an. Sie besitzen auch unterschiedliche Wirkspektren.

Allgemeines:

Der Name wurde von Engelbert Kämpfer aus dem Chinesischen übersetzt. Er machte fälschlicherweise aus dem gin-kyo ein gin-kjogin-kyo silberne Aprikose. Linné übernahm dann in seiner Nomenklatur diesen Fehler.
Der Baum wurde zu Beginn des 18. Jahrhundert in Europa als Zierbaum angesiedelt. Der wahrscheinlich älteste deutsche Baum befindet sich in Rödelheim. Die Familie der Ginkgogewächse kam schon im Perm vor über 200 Millionen Jahren vor, wie anhand von Versteinerungen rückgeschlossen werden kann. Der einzige überlebende Vertreter dieser Familie ist der Ginkgo biloba, der als lebendes Fossil gilt, weil er sich in der Zeit der Erdgeschichte praktisch nicht verändert hat.
In Europa ist der Baum ein beliebter Park- und Alleebaum, wegen seiner hohen Widerstandsfähigkeit gegenüber der Luftverschmutzung. Sogar dem Streusalz trotzt er.
In Asien gilt er als Tempelbaum. Er steht häufig in der Nähe von Tempelanlagen und er ist Symbol für Langlebigkeit und Anpassungsfähigkeit. Legendär ist der Ginkgo von Hiroshima, der beim Atombombenangriff total verbrannte und im Folgejahr wieder zu spriessen begann.
Extrakt des Baumes werden auch in Kosmetikartikeln verkauft, um Falten entgegen zu wirken.
Johann Wolfgang von Goethe schrieb im Jahr 1815 ein Gedicht über den Baum.
Der Ginkgo ist Baum des Jahrtausends.

Wirkstoffe:

Flavonoide, Terpenoide

Familie:

Einzig überlebendes Exemplar der Ginkgogewächse

Botanik:

Der Baum kann ein Alter von 1000 Jahren erreichen und bis zu 40 Meter hoch werden. Es handelt sich um einen Baum, der seine Blätter im Winter abwirft. Er steht zwischen den Nadel- und den Laubbäumen und bildet eine eigene Gruppe. Die Blätter sind fächerförmig und haben eine Ausbuchtung in der Mitte. Der Baum ist zweihäusig, d.h. es gibt weibliche und männliche Pflanzen. Die männlichen Bäume tragen im Frühjahr kätzchenförmige Blüten, während die weiblichen Blütenklein und unscheinbar sind. Nach der Befruchtung bilden sich auf den weiblichen Bäumen Früchte in Form von kleinen Mirabellen, die einen sehr spezifischen Geruch ausströmen. In Europa werden aus diesem Grund überwiegend männliche Ginkgos gepflanzt.
In jungen Jahren hat der Baum eine Pfahlwurzel, mit zunehmendem Alter bilden sich Seitenwurzeln aus. Ältere Bäume bilden zudem noch Luftwurzeln, die von starken Ästen nach unten wachsen und Tropfsteinen ähneln. Die Luftwurzeln sind in der Lage, auch wieder zu verwurzeln, wenn sie mit dem Boden in Berührung kommen.

Astrologie:

Saturn

Wesen der Pflanze:

Gleichgewicht der Polaritäten

Ginkgo in der Dichtkunst:

Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)

^ nach oben

alle Fotos wurden von Michael Marschhauser zur Verfügung gestellt