Hirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastoris)

Weitere Namen:

Bauernsenf, Bettseicherle, Beutelschneiderkraut, Blutwurz, Burenschinken, Gänsekresse, Geldbeutel, Herzkraut, Herzelkraut, Herzkreitsche, Himmelmutterbrot, Kochlöffel, Löffeli, Löffelischelm, Medicus, Mönchskraut, Mutterherzen, Säcklichrut, Schinkenkraut, Schneiderbeutel, Schüfelichrut, Schülersäckel, Taschendieb, Taschenknieper, Taschenkraut

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: sheperd's purse
Französisch: capselle bourse à pasteur

Wirkung:

Blutstillend, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, entwässernd, wehenfördernd, blutdruckregulierend, adstringierend (gefässverengend), desinfizierend, appetitanregend

Anwendung:

Der Saft oder der Absud ist hilfreich bei Ekzemen und Schuppenflechte. Die betroffenen Stellen werden damit abgetupft. Bei Nasenbluten hilft ein mit Tee getränkter Wattebausch oder das Kraut wird ausgepresst und der Saft auf ein Taschentuch geträufelt, das dann in die Nase eingeführt wird. Kleinere Hautverletzungen kann man mit einem Breiumschlag behandeln.
Der Tee aus dem Kraut während der Blütezeit wird bei äusserlichen und innerlichen Blutungen eingesetzt. Auch bei leichten Menstruationsstörungen, wie Zwischenblutungen oder verstärkten Regelblutungen, ist der Tee der Pflanze hilfreich. Er wird auch eingesetzt zur sanften Rückbildung der Gebärmutter nach einer Geburt. Bei Hämorrhoiden eignen sich Sitzbäder aus dem starken Tee sehr gut, er wirkt ausgleichend bei schwachem Herzen und bei Schwankungen des Blutdrucks.
Bei Nierenblutungen können täglich zwei Tassen Tee aus Hirtentäschel und Ackerschachtelhalm helfen. Diese Mischung hilft auch gegen Rheuma, Gicht und Husten. Mit Ringelblume gemischt kann der Tee bei MS unterstützend wirken.
Die Samen können bei Verstopfung eingesetzt werden.
Die Tinktur eingerieben hilft bei Muskelverrenkungen.
Vorsicht: Nicht anwenden in der Schwangerschaft, da es die Wehen fördern kann.

Allgemeines:

Die herzförmigen Samen des Hirtentäschelkrautes ähneln den Hirtentaschen, die im Mittelalter gebräuchlich waren. Daher leitet sich der Name ab. Auch der botanische Name capsa = Kapsel, bursa = Tasche und pastor = Hirt bezieht sich darauf.
Im Mittelalter war es eine sehr gebräuchliche Pflanze. Zahnenden Kindern wurde z.B. ein Amulett aus den Samen des Hirtentäschelkrautes um den Hals gehängt, um die Beschwerden zu lindern.
Es wurde auch den Jungfrauen gegeben, um ihre Geschlechtslust zu dämpfen.
Die Chinesen verwenden das Hirtentäschelkraut, um schlechte Laune zu vertreiben.

Wirkstoffe:

Vitamin C , Cholin, Acetylcholin, Kalium, Gerbstoffe, ätherische Öle, Saponine, Tyramin, Histamin, Calcium, Spurenelemente, Flavonglykoside, Schwefel, Harze. In den Früchten sind zudem noch Schleimstoffe enthalten.

Familie:

Gehört zu den Kreuzblütlern wie die Brunnenkresse, die Knoblauchrauke, Kohl, Löffelkraut, Meerrettich, Silberblatt, Wiesenschaumkraut

Botanik:

Das Hirtentäschelkraut ist eine ein-bis zweijährige Pflanze, die bis zu 40cm hoch werden kann. Aus einer grundständigen Rosette wachsen die kleinen aufrechten Stängel an deren oberen Ende kleine weisse Blüten in Dolden stehen. Die einzelnen Blüten haben vier Blütenblätter. Entlang der Stängel sind die Samen aufgereiht in der Form kleiner herzförmiger Schoten. Die Blätter haben eine lazettliche Form die am Rand grob gesägt sind.
Die Pflanze blüht bei günstigen Bedingungen fast das ganze Jahr über. Es sind pro Jahr bis zu vier Generationen möglich.
Die Pflanze ist häufig Wirt für einen Pilz (weisser Rost), der sich mit einem weisslichen Film über die Blätter und die Stängel legt, solche Pflanzen sollten nicht verwendet werden.

Astrologie:

Mond, Saturn

Wesen der Pflanze:

Innere Lebendigkeit, bewahrend, umrahmt die Lebenskräfte

Hirtentäschelkraut in der Küche:

Die Blätter des Hirtentäschelkrautes eignen sich für den Salat oder als Kräuterdip. Auch als Zugabe zum Spinat eignen sich die Blätter hervorragend.

Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)

^ nach oben