Königskerze (Verbascum densiflorum)

Weitere Namen:

Bettlerdecke, Brennkraut, Fackelblume, Fackelkraut, Feldkerze, Frauenkerze, Frauenkunkel, Donnerkerze, Donner- und Blitzkerze, Goldblume, Hammelschwanz, Himmelbrand, Himmelkerze, Hustenblume, Johanniskerze, Kerze, Kerzenkraut, Kunkelblume, Löwenkerze, Lungenstengel, Marienkerze, Neunmannskraft, Schafschwanz, Unholdskerze, Wetterkerze, Windblume, Winterblom, Wollblume, Wollkraut, Zottich

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: common mullein
Französisch: molène

Wirkung:

Auswurffördernd, schleimlösend, schmerzstillend, entzündungshemmend, fiebersenkend, beruhigend

Anwendung:

Der Tee aus der Pflanze wird bei Husten, Reizhusten und Bronchitis eingesetzt, er hilft bei Heiserkeit bis zu Stimmverlust, Mandelentzündungen, Sinusitis, Asthma und Kehlkopfkatarrh. Er regt den Gallenfluss an und unterstützt die Leber. Königskerze ist eine der wichtigsten Pflanzen bei Husten und Bronchialerkrankungen. Sie findet eher bei chronischen Erkrankungen Anwendung und nicht bei akuten Beschwerden.
Äußerlich findet die Königskerze Anwendung bei Ohrenschmerzen als Ölauszug, bei Hämorrhoiden, Afterjucken, Brandwunden, Geschwüren, Wunden, Furunkeln, Abszessen.
Bäder aus dem Auszug der Blüten werden bei Hauterkrankungen mit Juckreiz eingesetzt. Eine Auflage der Blüten wird kann bei Augenentzündungen hilfreich sein.
In der Antike wurde die Wurzel der Königskerze bei Durchfall, Krämpfen und zur Wundheilung benutzt.
Vorsicht: Kann bei empfindlichen Personen zu allergischen Hautreaktionen (Kontaktdermatitis) führen.

Allgemeines:

Der Name kommt von der stattlichen Größe, die die Pflanze erreichen kann.
Die Königskerze galt früher als Wetterorakel. Neigt sich die Blütenspitze nach Westen, so kommt schlechtes Wetter, neigt sie sich nach Osten, so ist schönes Wetter zu erwarten. Die Königskerze soll vor Blitzschlag bewahren. Wer sie entfernt, bei dem schlägt der Blitz ein. Die Stängel wurden früher in Harz oder Pech getaucht, um so eine langbrennende Fackel zu erhalten.
Zahnenden Kindern wurde ein Säckchen mit den Samen der Königskerze um den Hals gebunden, um die Beschwerden zu lindern. Die Blätter in Schuhe eingelegt, sollten Wärme spenden. Elfen tanzen gerne um Königskerzen.
Die Pflanze ist Futterpflanze für den braunen Mönchsfalter.
Die Königskerze ist Bestandteil des Kräuterbuschens zu Maria Himmelfahrt (15. August). Sie steht in der Mitte des Kräuterbuschens als Zepter sozusagen.

Unsere Liebe Frau geht über Land
und trägt den Himmelsbrand in der Hand.

Wirkstoffe:

Schleimstoffe, Flavonoide, Saponine, Invertzucker, Bitterstoffe, Pektin, ätherische Öle, Farbstoffe

Familie:

Gehört zu den Braunwurzgewächsen wie der Schmetterlingsflieder.

Botanik:

Die Königskerze ist eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr bildet sich die Blattrosette am Boden. Die Blätter sind samtig weich behaart und hell- bis graugrün. Sie haben eine elliptische bis längliche Form.
Im zweiten Jahr sprießt der Stängel, der bis zu 3 m hoch werden kann.
Die Blüten sind leuchtend gelb, sitzen an einer ährenartigen Traube und öffnen sich allmählich von unten nach oben. Sie haben einen milden süßlichen Geruch, der beim Trocknen honigartig wird. Die einzelnen Blüten bestehen aus fünf Kronblättern, aus der sich braune Samenkapseln entwickeln, in denen die winzigen Samen sitzen. Die Wurzel ist eine Pfahlwurzel.

Astrologie:

Saturn, Merkur

Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)

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