Kornelkirsche (Cornus mas)

Weitere Namen:

Dirndl, Dirndling, Dirndlstrauch, Dürlitze, Gelber Hartriegel, Herlitze, Hirlnuss, Tierlibaum

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: cornel, cornelian cherry
Französisch: cornouiller mâle

Wirkung:

Kühlend, adstringierend, entzündungshemmend, antiseptisch, blutdrucksenkend, stopfend, fiebersenkend, antibakteriell, kräftigend


Anwendung:

Hildegard von Bingen kannte schon die Heilwirkung der Pflanze. Sie empfahl einen Absud aus den Blättern und der Rinde gegen Gicht. Die Früchte roh verzehrt haben eine gute Wirkung gegen Durchfall und helfen bei chronischen Darmkrankheiten und ein Tee aus der Rinde ist fiebersenkend und hilft gegen Kopfschmerzen. Ein Absud der Rinde wurde auch bei Ruhr eingesetzt.

Allgemeines:

Der botanische Name Cornus mas heißt übersetzt männlicher Hornstrauch. Möglicherweise hat der Baum diese Bezeichnung erhalten, weil sein Holz so hart ist wie Horn.
Die Pflanze ist ein Frühblüher und kann durchaus die Forsythie ersetzen. Sie blüht auch leuchtend gelb und das oft schon im Februar. Gegenüber der Forsythie hat sie den Vorteil, dass sie eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge ist. Die Früchte sind Nahrung für einheimische Vögel wie Kleiber.
Das Holz der Kornelkirsche zählt zu den härtesten Hölzern Europas. Es ist auch sehr schwer und geht in Wasser unter. Aus diesem Holz wurden in Ziegenhain Knotenstöcke gefertigt, die Ende des 19. Jahrhunderts bei Studenten sehr beliebt waren. Es wurde auch zu Werkzeugstielen und zu Lanzenschäften verarbeitet.
Der Bogen von Odysseus, den nur er selbst spannen konnte, soll aus dem Holz der Kornelkirsche gewesen sein und im alten Rom soll eine Lanze, die in den Boden gerammt worden war, Wurzeln geschlagen haben und ein Kornelkirschenbaum an der Stelle gewachsen sein.
Die Rinde und die Blätter können zum Gelb-Färben von Stoffen verwendet. Die Borke eignet sich auch zum Gerben von Leder.
Die Kerne wurden früher auf Schnüre aufgezogen und als Rosenkränze verarbeitet.
Aus den Früchten kann auch ein Schnaps destilliert werden. Der Ertrag ist sehr gering, was den Schnaps wertvoll macht. Aus 100 Liter Maische erhält man 3 Liter Destillat.

Wirkstoffe:

Pflanzensäuren, Vitamin C, Gerbstoffe (Tannin), Flavonoide (Rutin), Mineralstoffe, Zucker

Familie:

Gehört zu den Hartriegelgewächsen wie der rote Hartriegel

Botanik:

Die Pflanze kann als Solitärbaum eine Höhe von bis zu 8 m erreichen, sie eignet sich jedoch auch sehr gut als Heckenpflanze. Die Borke des Baumes ist in jungen Jahren gelbbraun und mit zunehmendem Alter blättert es schuppenartig ab. Bei den Blüten handelt es sich um gelbe Trugdolden, deren Einzelblüten an kurzen Stielen direkt aus dem Holz treiben und auf 4 Tragblättern sitzen. Sie treiben im zeitigen Frühjahr, noch vor den Blättern, aus. Die Blätter sind ei- bis herzförmig, an der Oberseite dunkelgrün und die deutlich sichtbaren Blattnerven laufen zur Spitze hin zusammen. Die Früchte haben eine ovale Form und sind etwa 2 cm lang. Sie sind ovale anfangs grün, zur Reife hin dunkelrot gefärbt mit einem länglich abgeflachten Kern in der Mitte, der zwei Samen enthält.

Astrologie:

Venus, Sonne

Kornelkirsche in der Küche:

Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)

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