Lein (Linum usitatissimum)
Weitere Namen:
Dreschlein, Faserlein, Flachs, Flachsbeere, Flas, Flax, Gemeiner Lein, Glix, Haar, Haarlinsen, Klengel, Leinbleaml, Leinsamen, Leinwanzen, Öl-Lein, Saat-Lein, Stallkraut, Stempenhaar
Bezeichnungen in anderen Sprachen:
Englisch: flax
Französisch: lin
Wirkung:
Abführend, erweichend, krampflösend schmerzstillend, entzündungshemmend
Anwendung:
Verwendung finden beim Lein die Samen und das Öl, das aus den Samen gewonnen wird. Der Samen wird geschrotet und
wirkt in dieser Form durch die Schleimstoffe, die sich beim Aufquellen entwickeln, leicht abführend. Die Samen sind
in der Lage, durch Aufquellen ihr Volumen um das bis zu 3-fache zu erhöhen. Bei einer Einnahme der Samen sollte
genügend Flüssigkeit zugeführt werden. Der Schleim lindert Sodbrennen. Aus den Samen kann man auch einen Tee
bereiten, der eine positive Wirkung auf den Harntrakt hat.
Bei Entzündungen auf der Haut, Furunkeln oder Geschwüren wirkt ein Breiumschlag aus den gequetschten Samen lindernd
und erweichend. Auch Akne kann mit dem Brei äusserlich behandelt werden. Als heisse Packung hilft er bei
Gallenkoliken und Leberproblemen, aber auch bei rheumatischen Krankheiten und bei Gelenkschmerzen.
Das Leinöl kann auch verwendet werden, um Hautrisse und Rhagaden zu behandeln.
In der Homöopathie verwendet man Lein gegen Harnblasenreizung, Asthma und chronischen Durchfall.
Vorsicht: Bei drohendem Darmverschluss sollte unbedingt auf eine Behandlung mit Leinsamen verzichtet werden.
Allgemeines:
Der botanische Name usitatissimum bezieht sich darauf, dass der Lein sehr nützlich ist, bedeutet es doch: „Der sehr Nützliche“. Die Bezeichnung Linum kommt wahrscheinlich aus dem Keltischen lin für Faden.
Beim Lein handelt es sich um eine alte Kulturpflanze. Er stammt ursprünglich aus dem mittleren Osten. Bereits die alten Ägypter stellten aus der Pflanze Stoffe her. Die Mumien in Ägypten waren in Leinentücher eingewickelt. Aus den Fasern lassen sich auch Seile herstellen. In den Pfahlbauten wurden Gewebe und Samen des Lein gefunden. Heutzutage werden Fäden für den chirurgischen Bedarf aus den Fasern hergestellt.
Der Ölgehalt der Samen ist sehr hoch, weswegen der Lein auch zu den Ölpflanzen zählt, wie der Mohn und der Raps. Aus
den Samen wird das Leinöl gepresst und der Presskuchen wird noch an das Vieh verfüttert. Das Leinöl hat einen hohen
Anteil an einer dreifach ungesättigten Fettsäure. Es hat eine schmerzlindernde Wirkung und übt einen positiven
Einfluss auf die Blutfette aus.
Leinöl oxidiert sehr schnell an der Luft und wird dann ungeniessbar. Man kann dieses umgekippte Öl jedoch noch für
die Holz- oder Lederpflege verwenden. Auch Ölfarben können mit dem Leinöl vermischt werden. In früheren Zeiten wurde
der Fensterkitt in Leinöl eingelegt, damit er nicht austrocknet.
Lein war Heilpflanze des Jahres 2005.
Wirkstoffe:
Schleimstoffe, Ballaststoffe, Aminosäuren, ungesättigte Fettsäuren, Glykoside, Linolsäure, Proteine, Fette, Eiweiss
Familie:
Gehört zu den Leingewächsen
Botanik:
Die einjährige Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 80cm. Der aufrechte Stängel ist kahl und verzweigt sich im oberen Teil. Am Stängel wachsen die länglichen, spitz zulaufenden dunkelgrünen Blätter. Die Blüten haben 5 Blütenblätter und sind blau gefärbt mit dunkleren Streifen in Längsrichtung. Bei den Früchten handelt es sich um runde Kapseln mit bis zu 10 einzelnen Abteilungen, in denen die Samen heranreifen. Die Samen sind ovale, an einem Ende zugespitzte dunkelbraune glänzende Kernchen. Die spindelförmige Wurzel des Lein ist gelb und kurz.
Astrologie:
Venus, Mars (Culpeper)