Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
Weitere Namen:
Drusenkesten, Gemeine Rosskastanie, Gichtbaum, Judenkeste, Kastanie, Kestenbaum, Pferdekastanie, Saukesten, Weiße Rosskastanie, Wilde Kastanie, Zierkestenbaum
Bezeichnungen in anderen Sprachen:
Englisch: chestnut
Französisch: marron d'inde
Wirkung:
Blutreinigend, harntreibend, zusammenziehend, schleimlösend, blutstillend, entzündungshemmend, antioxidativ, schmerzstillend, antibakteriell, juckreizstillend, venenstärkend, durchblutungsfördernd
Anwendung:
Die Rosskastanie ist in der Pflanzenheilkunde vor allem bekannt als Heilmittel bei Krampfadern und Venenschwäche.
Es sind fast alle Pflanzenteile wirkungsvoll für die Anwendung. Aus den Früchten werden Tinkturen oder Salben hergestellt für die Stärkung der Venen und gegen Schwellungen. Ein Tee aus den Blüten ist schleimlösend, wirkt zu starken Monatsblutungen entgegen, hilft bei Ödemen und Durchfall. Die Tinktur aus den Blüten wirkt schmerzstillend und ist hilfreich als Umschlag bei rheumatischen Beschwerden.
In der Homöopathie wird Aesculus bei Hämorrhoiden, Krampfadern und Rückenbeschwerden eingesetzt.
Allgemeines:
Die Rosskastanie ist nicht für den menschlichen Genuss geeignet. Sie wird aber für die Wildfütterung verwendet und selbst Pferde können damit gefüttert werden. Für Pferde ist sie auch ein Heilmittel – die Früchte wirken lindernd beim sogenannten Pferdehusten.
Der botanische Name Aesculus wurde von Linné nach einer Eichenart gewählt, hippocastanum heisst Pferdekastanie auf lateinisch.
Die Rosskastanie ist ein beliebter Baum in Parkanlagen und Schattenspender in Biergärten und Gartenwirtschaften. Kinder sammeln die Früchte, um damit zu basteln. So werden die braunen Kastanien aufgereiht und zu Ketten verarbeitet, Männchen mit Streichhölzern als Beine gefertigt, die Früchte ausgehöhlt und Pfeifen draus gemacht.
Früher trug man als Abwehr gegen Rheuma und als Hilfe bei Hämorrhoiden Rosskastanien in der Hosentasche. Das Mehl aus den getrockneten Früchten wurde geschnupft als Prophylaxe gegen Katarrhe.
Ursprünglich kam der Baum wohl in Mitteleuropa vor, wurde aber während der Eiszeit nach Südeuropa verdrängt. Mit den Osmanen kam die Kastanie wieder zurück in Form von Pferdefutter, wo sie sich „zufällig“ aussäte. Ludwig XIV. ließ den Baum als Alleebaum und in seinen Schlossparks anpflanzen.
Kleingeschnittene Früchte der Rosskastanie kann man auch zum Waschen verwenden. Die enthaltenen Saponine eignen sich gut zum Reinigen von Kleidungsstücken.
Die Rosskastanie ist die Nr. 7 der Bachblüten mit dem Namen Chestnut Bud. Die umzuwandelnden Eigenschaften sind wiederkehrende Fehler und Unaufmerksamkeit. Sie unterstützt die Lernfähigkeit und die Fähigkeit, Dinge zu realisieren. Die Nr. 35 mit dem Namen White Chestnut besitzt die umzuwandelnden Eigenschaften: Übertriebene Sorge. Sie verhilft zu geistiger Ruhe und unterstützt die Unterscheidungsfähigkeit.
Die Rosskastanie war Baum des Jahres 2005 und Arzneipflanze des Jahres 2008.
Wirkstoffe:
Gerbstoffe, Flavonoide, Cumarin, Saponine, Bitterstoffe, Linolensäure, Aesculin
Familie:
Gehört zu den Seifenbaumgewächsen wie der Ahorn, Litschi, Waschnussbaum, Guarana,
Botanik:
Die Rosskastanie ist ein Baum, der gut und gerne 30 m hoch werden kann und ein Alter von 250 Jahren erreichen kann. Er hat einen graubraunen Stamm mit schuppiger Rinde. Aus den klebrigen Knospen entspringen im Frühjahr die handförmigen Blätter mit 5 oder 7 Fingern. Die Einzelblätter sind länglich mit einem leicht gezackten Rand.
Die kegelförmigen Blüten – Kerzen genannt – bestehen aus einer Vielzahl von Einzelblüten. Ihre Farbe ist weiß mit gelben oder roten Flecken. Rote Flecken entstehen nach der Bestäubung und sind ein Hinweis für die Insekten, dass bei der Blüte nichts mehr zu holen ist. So fliegen die Insekten nur die Blüten mit den gelben Flecken an.
Die Früchte haben eine igelförmige grüne Schale mit derber Haut, in der sich die dunkelbraunen glänzenden Kastanien befinden. Die Oberfläche der Kastanien ist in frischem Zustand samtig schmeichelnd. Auf den Früchten befindet sich ein weißer Fleck, der sogenannte Nabelfleck.
Astrologie:
Jupiter, Venus
Signatur:
starke aufrichtende Kräfte
Wesen der Pflanze:
Sammlung, Selbstkontrolle
Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)
weitere Bilder von der Rosskastanie