Wacholder in der Dichtkunst
Wacholder (Juniperus communis)
Weitere Namen:
Feuerbaum, Kaddig, Krammetsbeerenstrauch, Kranawitten, Kranewitt, Machandel, Räukholder, Reckholder, Queckholder, Wachtelbeerstrauch, Weckhalter, Weihrauchbaum
Bezeichnungen in anderen Sprachen:
Englisch: juniper
Französisch: genièvre
Wirkung:
Gut für die Nieren, desinfizierend, harntreibend, blutreinigend, appetitanregend,
regt Magen- und Darmsäfte an.
Die Wirkung der Beeren geht hauptsächlich auf das Nierengewebe, deshalb sollten
sie nur von Menschen mit gesunden Nieren konsumiert werden.
Anwendung:
Bei Blasenleiden, Harnverhaltung, Gicht und Rheumatismus, als appetitanregendes Magenmittel,
seltener bei Verschleimung der Atemwege, Husten und Asthma.
Bäder oder Umschläge aus Tee gegen schlecht heilende Wunden.
Wacholdergeist dient zu Einreibungen bei Rheumatismus.
Die Beeren werden auch als Gewürzzugabe bei schwer verdaulichen Speisen (Sauerkraut) verwendet.
Auch Marmeladen werden aus den Beeren des Wacholder gekocht.
Die Wacholderbeerkur von Kneipp ist blut- und magenreinigend,
schweisstreibend und nervenstärkend sowie hilfreich gegen Migräne und Mattigkeit:
Man beginnt mit
ACHTUNG: Wegen der nierenreizenden Nebenwirkung sollten Wacholderbeeren bei Nierenschäden und während der Schwangerschaft nicht genommen werden. Sie sollten auch nicht länger als 4 Wochen angewendet werden.
Allgemeines:
Der Baum wurde als Fruchtbarkeitssymbol angesehen. Hier ist eine Verbindung zu Wodans Gattin Freyja, die auch als Fruchtbarkeitsgöttin galt. Wacholder gilt auch als Symbol des Lebens und hat eine reinigende Wirkung. Er war immer eine heilige Pflanze. Wacholder ist gut zum Dämonen austreiben, treibt andere Geistwesen weg, die man nicht haben will.
Auf Friedhöfen (er ist ein Baum der Toten wie die Eibe) und ums Haus gepflanzt
diente er als Schutz vor Hexen und bösen Geistern. Wenn man in ein neues Haus zieht,
soll man mit Wacholder räuchern, denn überall kleben die Gedanken und die Geister der Verstorbenen.
In den Pestzeiten war er der wichtigste Schutz vor Ansteckung. So wurden mit ihm Haus und
Dorf ausgeräuchert, denn in Räucherungen entwickelt er seine reinigende, antiseptische Kraft.
Auch heute wird Wacholder noch für Räucherungen benutzt, weil er eine sehr starke
Reinigungswirkung hat. Das Holz ist sehr wohlriechende, beim Verbrennen entsteht ein balsamischer Geruch. Wacholder
wird zum Räuchern von Fisch und Fleisch verwendet. Auch für die Schnapsherstellung werden die Beeren gebraucht. (Gin).
Die Wacholderbeeren haben eine reinigende, antiseptische Wirkung und wurden früher und
werden auch heute noch sowohl als Gewürz, als auch als Heilmittel genommen.
Ein Zweig Wacholder wurde oft an die erste Garbe gebunden als Schutz.
Die Vögel sollen in den Zeiten der Pest von den Dächern gepfiffen haben:
„Esst Kranewitt und Bibernell, dann sterbst nit so schnell.‟
Es gibt eine alte Volksweisheit, die von der Verehrung und Hochachtung des Wacholders zeugt:
„Vor dem Holunder zieh' den Hut herunter,
vor dem Wacholder geh' in die Knie...‟
Auch in der Literatur wird der Wacholder immer wieder erwähnt. So in dem Märchen der Gebrüder Grimm "Von dem Machandelbaum" oder in dem Gedicht von Marie-Luise Kaschnitz "Machandelbaum".
Wirkstoffe:
Flavonoide, Gerbstoffe, ätherisches Öl (Terpene), Bitterstoffe (Juniperin), Harze, Invertzucker, Terpineol
Familie:
Gehört zu den Zypressengewächsen wie der Lebensbaum.
Botanik:
Wacholder bildet entweder niedrige Sträucher oder bis zu
1. Jahr: Blüte und Bestäubung
2. Jahr: Befruchtung und Entwicklung der grünen Früchte
3. Jahr: Reife zu blauschwarzen beerenähnlichen Früchten
Astrologie:
Saturn, Mars
Wacholder in der Küche:
-
Sauerkrautgratin mit Ananas