Engelwurz (Angelica sylvestris)

Weitere Namen:

Angelika, Angulken, Bachrohr, Bärenwurz, Blasröhre, Brustwurz, Engelkraut, Giftwurz, Glückenwurzel, Hauskasper, Heiligengeistwurzel, Heiligenbitter, Luftwurzel, Magenwurz, Pfeifenkraut, Pfeifenrohr, Teriakwurz, Waldrohr, Zahnwurzel

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: angelica, archangel
Französisch: angélique

Wirkung:

Appetitanregend, immunstärkend, schleimlösend, antiseptisch, fördert Magen- und Darmdurchblutung, bei Colitis, magenwirksam, harntreibend, galletreibend, schweisstreibend; krampflösend bei Neuralgien, kräftigend, nervenstärkend; appetitanregend, menstruationstreibend, grippewidrig, stärkt die Widerstandkraft.

Anwendung:

Blätter: Als Tee prophylaktisch gegen Erkältungen, bei Magen- / Darm-
grippe, bei Cholera, bei Leber- und Galleleiden.
Bei Bronchitis mit Thymian.
Stärkt die Verdauungskraft auf jeder Ebene, auch bei Borreliose.
Wurzel: Vorbeugend als Tee gegen Viruserkrankungen, bei Muskel- und Nervenschmerzen. Gekocht und zerstampft wird die Wurzel auf schmerzende Stellen aufgelegt.
Die Engelwurz gehörte zu den Pestpflanzen, sie war wichtigstes Pestmittel.
In der Likörindustrie wird die Wurzel der Engelwurz zur Herstellung von Kräuterlikören (Chartreuse) und Magenbitter verwendet.

Vorsicht: Die in der Engelwurz enthaltenen Furocumarine machen lichtempfindlich und können durch den Einfluss von UV-Strahlen zu Hautentzündungen führen. Daher ist während der Behandlung mit Engelwurz auf Sonnenbäder zu verzichten.

Allgemeines:

Im ersten Jahr sammelt sie Kraft, im 2. Jahr schiesst sie nach oben. Die Wurzeln der einjährigen Pflanze sind heilkräftig.
Heilige Pflanze im Norden, vertreibt böse Geister, sie wurde auch eingesetzt gegen den bösen Blick. In der christlichen Symbolik ist die Engelwurz dem heiligen Geist geweiht. Erzengel Raphael soll als Namensgeber für die Engelwurz Pate gestanden haben. Der Sage nach wurde die Pflanze dem Menschen von einem Engel gezeigt.
Die Wurzeln werden im Frühjahr oder Spätherbst gesammelt und getrocknet.
Sie erhellt den Geist, reinigt die Aura, verbessert die persönliche Ausstrahlung. Die Wurzel wurde als Amulett gegen Zauber und als Liebeszauber getragen. Bei Reizüberflutung kann man die Eindrücke eher verdauen.

Wirkstoffe:

Furocumarine, organische Säuren, ätherische Öle, Bitterstoffe, Harze, Gerbstoffe, Lactone, Cumarine, Saccharose

Familie:

Gehört zu den Doldenblütlern wie Bärenklau, Giersch, Kälberkropf, Kümmel, Männertreu, Liebstöckel, Petersilie, Sanickel, Sterndolde, Wilde Möhre

Botanik:

Die 2-jährige Pflanze wird bis zu 2m hoch. Der Stängel ist glatt, hohl, am Boden bis zu armdick und oben verzweigt. Die Blattachseln sind rot und auf den Blättern sind Streifen. Die Blätter sind zweifach gefiedert.
Die Blüten sind Dolden 2. Ordnung, d.h. die grossen Dolden bilden wiederum Dolden. Die Blüten sind grünlich bis gelblich weiss.
Der Wurzelstock ist rübenartig und enthält einen gelben Milchsaft.

Astrologie:

Sonne (Culpeper), Jupiter

Engelwurz in der Küche:

Frische Stängel mit Rhabarber oder Erdbeeren,
oder als Apfelmarmelade mit Engelwurzwurzeln.
Die jungen Blätter in Suppen, Salat, Gemüse.

Engelwurz in der Dichtkunst:

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