Kuhmilch - Nutzen oder Schaden für die Menschheit
© Marie-Luise Stettler, 2001
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8.5. Calcium:
Die Kuhmilch gilt als der Calciumlieferant schlechthin in der modernen
Ernährungslehre. Soll doch der hohe Calciumanteil in der Milch einem
Knochenabbau entgegenwirken. So wird vielen älteren Menschen immer
noch fälschlicherweise geraten viel Milch und Milchprodukte,
speziell auch Käse zu sich zu nehmen, um einer Osteoporose vorzubeugen oder entgegenzuwirken.
Um eine optimale Versorgung mit Calcium zu gewährleisten, braucht es eben noch
mehr als nur das Calcium, das in der Kuhmilch einen viermal höheren
Anteil hat als in der Muttermilch. Wichtig ist in diesem Zusammenhang sicher
auch die Bioverfügbarkeit des Calcium. Um das Calcium optimal
verwerten zu können, benötigt der Körper genügend
Vitamin D und die Nahrung sollte frei sein von Säureüberschüssen.
Vitamin D kontrolliert die Fähigkeit des Körpers Calcium aufzunehmen.
Normalerweise wird Vitamin D mit Hilfe des Sonnenlichts im Körper aufgebaut.
Erhält der Körper zu wenig Sonnenlicht, kann sich Rachitis bilden,
aufgrund der Unfähigkeit des Körpers Vitamin D aufzubauen.
Man muss auch die "Gegenspieler" des Calcium in Betracht ziehen, die da sind:
Eiweiss und Phosphor.
Der hohe Phosphorgehalt der Kuhmilch und der hohe Säuregehalt der Nahrung,
bedingt durch das tierische Eiweiss, bewirken, dass mehr als die Hälfte des
Calcium im Darm zurückbehalten werden und daraus eine Calcium-Unterversorgung entsteht.
Es kommt sogar noch schlimmer: eine zu hohe Zufuhr von tierischem Eiweiss verursacht
Calciumverluste, da der Säureüberschuss mit Calcium wieder ausgeglichen werden muss.
Wenn also das zugeführte Calcium aus der Nahrung nicht ausreicht,
wird Calcium aus den Knochen gelöst. Genauso sieht es mit der Calcium-Phosphor-Bilanz aus.
Auch da kann es soweit gehen, dass die Knochensubstanz als Calciumversorger herhalten muss,
wenn der Phosphor-Anteil zu hoch liegt.
Ein weiterer Faktor ist das Verhältnis der Natrium-Calciumspiegel zum
Magnesium-Kaliumspiegel. In unserer Zivilisation ist der Mensch meist übersäuert,
dann besteht häufig auch ein Mangel an Magnesium, der bei zuviel Aufnahme von
Calcium zudem noch schwerer wiegt. Oft besteht auch noch ein Zuviel an
Natrium (aus Salz oder Fleisch) und ein Mangel an Kalium.
Wenn diese Verhältnisse nicht passen, so können Wadenkrämpfe auftreten,
die ein warnendes Anfangssymptom für Knochenabbau sein können.
Bei der Ernährung des Säuglings mit Kuhmilch kann der Calciumanteil doppelt so hoch sein wie bei einem mit Muttermilch aufgezogenen Kind. Aufgrund des hohen Verzehrs von Kuhmilch wird der Stoffwechsel von einer hohen Calciumzufuhr abhängig und die Nebenschilddrüsen sind oft unterentwickelt. Wird nun gleichzeitig mit einem Wachstumsschub der Milchverbrauch eingeschränkt, kann sich dies nachteilig auf die Synthese des Myelin auswirken. Myelin umgibt die Nerven und ist unerlässlich für das richtige Arbeiten der Nerven. Ist die Arbeit der Nerven eingeschränkt, so resultiert daraus eine Multiple Sklerose.
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