Blutwurz (Potentilla tormentilla)
Weitere Namen:
Aebbeiss, Aufrechtes Fingerkraut, Bauchwehwurz, Birkwurz, Blutbrech, Blutkraut, Dermedill Dilledapp, Düwelsabbiss, Feigwurz, Heideckern, Natternwurz, Räuschel, Rotwurz, roter Günsel, Rotwurz, Ruhrwurz, Schnürwurz, Siebenfinger, Tormentillkraut, Tormentillwurz, Turbatill
Bezeichnungen in anderen Sprachen:
Englisch: tormentil, bloodroot
Französisch: tormentille
Wirkung:
Blutstillend, wundheilend, adstringierend, krampflösend, antibakteriell, entgiftend, antioxidativ, schmerzstillend, blutdrucksenkend
Anwendung:
Aus der Wurzel wird ein Tee bereitet, der gegen Durchfall hilft, dank seines Gerbsäureanteils. Er stärkt auch den
Magen und wirkt so Verdauungsbeschwerden entgegen. Als Gurgelmittel wirkt der Tee gegen Entzündungen der
Mundschleimhäute und der Zahnfleisches. Auf bei Verbrennungen und Wunden kann der Tee zur Linderung als Umschlag
aufgelegt werden. Auch zum Stillen von blutenden Wunden kann der Tee verwendet werden. Zudem sollte es
schmerzstillend wirken und Pfarrer Kneipp setzte sie bei zu starken Menstruationen ein, um die Blutung zu stillen.
Äusserlich setzte er die Blutwurz gegen Gicht ein.
Im Mittelalter wurde die Pflanze besonders häufig gegen Ruhr und Bauchschmerzen verwendet. Sogar gegen die Pest
sollte sie helfen. So lautete ein Spruch:
Esst Tormentill und Bibernell
dann sterbst nit so schnell.
Allgemeines:
Der Name leitet sich aus der roten Färbung der Wurzel ab und dem roten Saft, der beim Anschneiden der Wurzel
austritt. Die botanische Bezeichnung Potentilla leitet sich von lateinisch potentia = Macht ab. Dies wohl
daher, weil die Pflanze eine kräftige Heilwirkung besitzt. Tormentilla ist eine Verkleinerungsform von lateinisch
tormentina = Darmgrimmen.
In einigen Gegenden Deutschlands, so im Schwarzwald und in Bayern, wird aus der Wurzel der Blutwurz ein Schnaps
gebrannt, der gegen Verdauungsbeschwerden helfen soll und als „Absacker“ verwendet wird.
Die Pflanze zeigt Magerböden an.
Die Blutwurz wurde als Heilpflanze von der Rantanhia-Wurzel abgelöst, bis im 1. Weltkrieg wieder auf einheimische
Heilpflanzen ausgewichen wurde.
Wirkstoffe:
Gerbstoff, Farbstoff, Harz, Tormentillin, ätherische Öle, Gummi, Flavonoide, Saponine
Familie:
Gehört zu den Rosengewächsen wie Bachnelkenwurz, Brombeere, Eberesche, Erdbeere,, Fingerkraut, Frauenmantel, Geissbart, Heckenrose, Kirsche, Mädesüß, Mispel, Nelkenwurz, Odermennig, Quitte, Weißdorn, Wiesenknopf
Botanik:
Die mehrjährige Pflanze wird bis zu 30 cm hoch. Die Rosettenblätter sind meist dreiteilig, mitunter haben sie aber auch vier oder fünf Teile, die Stängelblätter, sind immer dreiteilig mit einer unterschiedlichen Anzahl von Nebenblättern. Die Blüten haben in der Regel vier gelbe Blütenblätter, vereinzelt gibt es Pflanzen, die auch 5 oder 6 Blütenblätter besitzen. Bei der Wurzel handelt es sich um ein Rhizom, das bis zu 3 cm Durchmesser erreichen kann und innen rot gefärbt ist.
Astrologie:
Sonne, Jupiter
Signatur:
Blut, wie der Saft der Wurzel