Nelkenwurz (Geum urbanum)
Weitere Namen:
Augabündelichrut, Benediktenkraut, Benediktenwurzel, Buschnelkenwurz, Echte Nelkenwurz, Fruchtklette,
Gariofilat, Gemeine Nelkenwurz, Gewöhnliche Nelkenwurz, Hasenauge, Hasenwurz, Heil aller Welt, Igeleinkraut,
Mannskraftwurzel, Märzwurz, Märzwurzel, Mauernelkenwurz, Nägeleinkraut, Nagelchrut, Nardenwurzel,
Nelkengaraffel, Neidstock, Sanikula, Stadt-Benedikte, Stadt-Nelkenwurz, Weinwurzel, Wilder Sanikel
Bezeichnungen in anderen Sprachen:
Englisch: bennet
Französisch: benoîte commune
Wirkung:
Blutstillend, adstringierend, entzündungshemmend, tonisierend, entspannend, krampflösend, antiseptisch, örtlich betäubend, galletreibend, schweisstreibend, fiebersenkend, stärkt die Nerven und das Herz.
Anwendung:
Die überwiegende Anwendung findet die Nelkenwurz bei Verdauungsstörungen oder gegen Durchfall aufgrund seiner
adstringierenden Wirkung.
Ein anderes Einsatzgebiet der Nelkenwurz sind Depressionen oder Unlust, die von der Leber herrühren. Eine
Abkochung der Wurzel kann gegen Zahnfleischentzündungen eingesetzt werden, man kann aber auch die Wurzel kauen. Sie
ist hilfreich bei offenen Beinen, gegen Frostbeulen und Hämorrhoiden, bei schlechtem Atem, Hals- und
Rachenentzündungen.
Verwendet wird meist der Wurzelstock, seltener auch das Kraut. Die Wirkung ist am besten vor oder nach der Blüte,
also im April/Mai oder im September/Oktober.
In der Rekonvaleszenz wirkt ein Auszug in Rotwein stärkend. Dazu werden 80g der Wurzel fein geschnitten und ca. 8
Tage in einer Flasche Rotwein angesetzt. Vor den Mahlzeiten nimmt man davon einen Esslöffel.
Pfarrer Künzle sagte der Nelkenwurz eine „herrliche Stärkung es Herzens, des Gehirns, der inneren
Organe‟ nach.
Allgemeines:
Der Name Nelkenwurz wird davon abgeleitet, dass die getrocknete Wurzel stark nach Gewürznelken riecht. Der
lateinische Name Geum soll vom griechischen geuein = würzen kommen.
Die Pflanze soll aphrodisierend auf Männer wirken (Mannskraftwurz).
Wegen des starken Geruchs gilt die Nelkenwurz als antidämonisch. Die gepulverte Wurzel war Bestandteil des
Malefizkrautes gegen Hexen, Teufel und Dämonen.
Die an Johanni gepflückte Pflanze bewirkt bei den Kühen, dass sie viel Milch
geben.
Kleine Bündelchen aufs Auge gelegt vertreiben ,,Flecken in den Augen" beim Menschen. Die Wurzel wurde früher Bier und
Wein zugesetzt, um die Getränke zu aromatisieren und sie vor dem Sauerwerden zu bewahren.
Wirkstoffe:
Gerbstoffe, organische Säuren, Bitterstoffe, Flavone, Glykoside (Gein, Eugenol), Harze, Vitamin C
Wurzel: Zuckersorten, ätherische Öle
Familie:
Gehört zu den Rosengewächsen wie Bachnelkenwurz, Blutwurz, Brombeere, Eberesche, Erdbeere, Fingerkraut, Frauenmantel, Geißbart, Heckenrose, Kirsche, Mädesüß, Mispel, Odermennig, Quitte, Schlehe, Weißdorn, Wiesenknopf
Botanik:
Bei der Nelkenwurz handelt es sich um eine mehrjährige 20 bis 80 cm hohe Staude mit gefiederten, stark gesägten
Blättern. Sie hat einen hohen dünnen Stängel mit feiner Behaarung.
Die Blüte ist gelb und hat 5 Blütenblätter. Sie stehen in einzelnen Blütenständen.
Die kleinen kugeligen Früchte sind Kletten, die sich im Fell der Tiere verhaken und so verbreitet werden.
Bei der Wurzel handelt es sich um ein 2-7 cm langes und 1-2 cm dickes walzenförmiges Rhizom.
Astrologie:
Jupiter, Sonne, Merkur
Nelkenwurz in der Küche:
- Die Wurzel wurde früher, anstatt der Gewürznelke, zum Würzen verwendet.
- Die jungen Triebe der Pflanze kann man auch im Salat oder als Gemüse essen.
Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)