Quendel (Thymus serpyllum)

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: breckland thyme, wild thyme
Französisch: serpolet

Weitere Namen:

Bergthymian, Bienenkraut, Chölm, Chostis, Feldkümmel, Feldpolei, Feldthymian, Froschpoley, Gaismajoran, Gundel, Gundelkraut, Hühnersalbe, Marienbettstroh, Mattechölm, Kandelkraut, Karwendel, niederer Kasper, Kostenz, Kückenkömel, Kundelkraut, Kümmlingskraut, Kunela, Rainkümmel, Rauschkraut, Sandthymian, Wilder Polei, wilder Thymian, wilder Zimt, Wurstkraut, Zitronenquendel, Zymsi




Wirkung:

Natürliches Antibiotikum, geht in die Nebenhöhlen und die Thymusdrüse; gutes Magen- und Verdauungskraut, wichtiges Frauenkraut; krampflösend, entzündungshemmend, schleimlösend, auswurffördernd, desinfizierend, antibakteriell, antiviral, hemmend auf viele Pilze; stärkend bei Verstauchungen, Quetschungen; bei Gelenkschmerzen, Erkältungen; gut gegen Arthritis, niederen Blutdruck, Rheuma, Ekzeme.

Anwendung:

Bäder gut bei Rheuma, menstruationsauslösend, bei Husten, Heiserkeit, Grippe. Mit Schafgarbe als Bad wirkt er tonisierend. Zur Behandlung von Faden- und Spulwürmern. Durch die antibakterielle Wirkung wurde es im alten Ägypten zum Einbalsamieren der Mumien verwendet.
Als Quendelsalbe aufgetragen lindert es Hautausschläge, Neurodermitis, Schuppenflechte. Bei Schilddrüsenüberfunktion nicht nehmen. Bei zu hoher Dosierung kann es zu Lähmungserscheinungen kommen. Das ätherische Thymianöl findet wegen seiner antiseptischen Wirkung gerne in Mund- und Gurgelwässern Verwendung.

Allgemeines:

Der Begriff Thymus kommt aus dem griechischen Wort thymos = Lebenskraft und symbolisiert somit Stärke und Kraft.
Die Pflanze wurde zusätzlich gegen schlechte Gerüche, böse Einflüsse und Hexen eingesetzt. Kränze aus Quendel wurden zum Schutz vor dem Bösen ins Haus gehängt; Mädchen hängten sie ans Fenster, damit der Teufel nicht in Gestalt eines jungen Mannes zu ihnen kam. Vor Einführung des Weihrauchs war Quendel ein wichtiger Räucherstoff.

In manchen Gegenden wird Quendel in den Hühnerstall gelegt, um Läuse zu vertreiben ("Kückenkömel"). Um die Milch vor schnellem Gerinnen zu bewahren, empfahl es sich, Quendel zusammen mit Teufelsdreck unter der Türschwelle zu vergraben.
Händler ließen einen Stängel Quendel mit der Rechten dreimal um ihren Kopf und sprachen dabei:

"Quandel mach mir gut Handel"

Die Pflanze gilt als Aphrodisiakum. Vor der Schlacht nahmen römische Legionäre Thymianbäder, um Kraft und Mut zu bekommen - heute wird es eingesetzt, um müde Liebende zu beleben. Bienenpflanze - warm und trocknend. Die Ameisen pflanzen es auf ihre Hügel, um sich vor Pilzen und Infektionen zu schützen.
War der Aphrodite (Venus) geweiht. In der Antike wurde es zu Johanni geerntet zum Mittag, wenn die Sonne am höchsten steht. Teil des Mariabettstrohs: (Kräuter, die bei Geburten gestreut wurden, wie Honigklee, Steinklee, Ruchgras, Quendel, Labkraut). Diese Kräuter machen einen wunderbaren Duft, der antiseptisch wirkt.

Wirkstoffe:

Azulen, Schwefel, Kalium, Sesquiterpenoide (Achimillsäureester), Flavonoide, Cumarine, Phenolcarbonsäuren, Harz, Saponine, Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherische Öle (Carvacrol Thymol)

Familie:

Gehört zu den Lippenblütlern wie Basilikum, Braunelle, Dost, Günsel, Gundermann, Helmkraut, Herzgespann, Hohlzahn, Lavendel, Melisse, Minze, Rosmarin, Salbei, Taubnessel

Botanik:

Bis 50cm hoher Halbstrauch, bildet Pölsterchen, mit aufrechten bis liegenden runden bis vierkantigen Stängeln, die zum Teil behaart sind. Die kurzgestielten Blätter (ca. 5mm lang) sind rund bis eiförmig. Die Blüten sind rosarot bis violett.

Astrologie:

Venus

Wesen der Pflanze:

Wärme, Zuwendung, Aufmerksamkeit

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Thymian in der Küche: