Schlehe (Prunus spinosa)
Weitere Namen:
Akazie, Bockbeerli, Dornschlehe, Haferpflaume, Hagedorn, Heckendorn, Kietschkepflaume, Schlehdorn, Schwarzdorn
Bezeichnungen in anderen Sprachen:
Englisch: sloe, blackthorn
Französisch: prunellier
Wirkung:
Adstringierend, harntreibend, schwach abführend, entzündungshemmend
Anwendung:
Getrocknete Blüten als Teeaufguss werden zur Blutreinigung bei Hautkrankheiten und rheumatischen Beschwerden verwendet. Der Tee ist auch hilfreich als Gurgelmittel bei leichten Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Der Tee beugt gegen Harn- und Nierensteine vor und ist leicht abführend. Mus oder Marmelade aus den Beeren wirkt gegen Appetitlosigkeit und durch den hohen Vitamin C-Gehalt ist es auch gut als Stärkungsmittel gegen Erkältungskrankheiten und in der Rekonvaleszenz. Schlehenlikör soll verdauungsfördernd sein.
Allgemeines:
Der Name Schlehe kommt von dem Wort schleh und bedeutet matt, stumpf, an den Gaumen kommend. So ist auch
der Geschmack der Früchte vor dem ersten Frost: sehr sauer, zusammenziehend, fast schon pelzig. Der saure
pelzige Geschmack verliert sich etwas nach den ersten Frösten. Es empfiehlt sich aber, die Früchte vor den
Frösten zu ernten, wenn man nicht Gefahr laufen möchte, dass einem die Vögel zuvor gekommen sind. In
diesem Fall kann man auch die Früchte einfrieren, um den Geschmack sanfter zu machen.
Der Geruch der Blüten erinnert an den bitterer Mandeln. Das kommt von einem Blausäure-Glykosid.
Wahrscheinlich sind die Schlehen die wilden Vorfahren unserer Pflaumen und Zwetschgen (siehe lat. Name).
Mit den Blüten der Schlehen verbinden sich Wetterregeln:
„Je zeitiger im April die Schlehe blüht, umso früher vor Jakobi die Ernte glüht.‟
„Wenn die Schlehen blühen, setzen die Eisheiligen ein‟
Die Kelten verehrten den Schwarzdorn als Pflanze. So sollte der Schwarzdorn alles Negative neutralisieren
Wirkstoffe:
Früchte: Gerbstoffe, Bitterstoffe, Vitamin C, Säuren, Cumarinderivate, Flavonoglykoside, Pektine, Amygdalin (ein Blausäure-Glykosid, das auch in den Kernen unseres Steinobstes vorkommt)
Blüten: Flavonoide, vornehmlich Campherol-Glykoside, Quercetin, Quercitrin, Rutin, Hyperosid, und Spuren von Amygdalin.
Familie:
Gehört zu den Rosengewächsen wie Bachnelkenwurz, Blutwurz, Brombeere, Eberesche, Erdbeere, Fingerkraut, Frauenmantel, Geißbart, Heckenrose, Kirsche, Mädesüß, Mispel, Nelkenwurz, Odermennig, Quitte, Weißdorn, Wiesenknopf
Botanik:
Die Schlehe bildet ein dichtes Gestrüpp, das durch seine Dornen nahezu undurchdringlich ist und im
Frühjahr durch seinen weißen Blütenflor weithin leuchtet. Die kleinen duftenden Blüten erscheinen im
Frühling noch vor den Blättern: sie haben fünf Kelch-, fünf Kron-, dazu etwa zwanzig
Staubblätter und einen Griffel. Die elliptischen Blätter sind kurz gestielt, und die Ränder
sägeartig gezahnt. Der Strauch kann bis zu drei Meter hoch werden.
Das Schlehenobst ist kugelig und blau bereift.
Die Blütezeit der Schlehe ist zwischen März bis April. Die Früchte reifen von Oktober bis
November.
Astrologie:
Mars, Mond, Saturn
weitere Bilder von der Schlehe
Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)